Zions Children’s Village

Die Familie als Ort der Geborgenheit, wo man Liebe, Fürsorge und Schutz erfährt, ist die wichtigste Einheit einer Gesellschaft. Auf den Philippinen leben jedoch Hunderttausende von Kindern als Folge von Armut, Vernachlässigung, Gewalt und Missbrauch auf der Strasse. Sie sind oft schutzlos auf sich alleine gestellt, besuchen keine Schule und haben so weder Hoffnung noch Zukunftsperspektiven. Wir geben solchen Kindern in Not ein neues Zuhause, in welchem sie Liebe, Schutz und Geborgenheit erfahren. In unserem Kinderdorf «Zion Children’s Village» erhalten bis zu 60 Kinder und Jugendliche Schutz und Betreuung. Sie alle waren von extremer Armut betroffen und stark vernachlässigt oder gar verstossen worden. Viele von ihnen wurden Opfer von sexuellem Missbrauch. Sie lebten auf der Mülldeponie oder auf der Strasse, wo sie sich mit Wertstoffsammeln, Erbetteln von Almosen, Kleinkriminalität oder Prostitution durchschlagen mussten. Einige von ihnen waren abhängig von Lösungsmitteln, welche sie aus Klebstoffen oder Dachabdichtungsmittel inhalierten, um den Hunger zu unterdrücken oder um Probleme zu vergessen und der Realität für kurze Zeit zu entfliehen.

Es ist uns bewusst, dass wir keine Familie ersetzen können. Aus diesem Grund ist unser oberstes Ziel die erfolgreiche Reintegration der Kinder und Jugendlichen in ihre Familie – falls diese noch vorhanden und eine Reintegration im besten Interesse des Kindes ist. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir eng mit den Familien der Kinder und Jugendlichen zusammen.

Während ihrer Zeit bei uns sollen sich die Kinder aber zuhause fühlen und sich positiv entwickeln können. Auf unseren Wohngruppen, aufgeteilt auf drei Mädchenhäuser und  zwei Knabenhäuser, erfahren die Kinder Liebe und Fürsorge, erhalten positive Werte vermittelt und werden individuell, ihren Bedürfnissen entsprechend betreut und gefördert. Unsere ausgebildeten BetreuerInnen kümmern sich liebevoll und mit viel Verständnis 24 Stunden an sieben Tagen der Woche um die Kinder. Dennoch legen wir viel Wert auf Eigenständigkeit. Schon früh lernen die Kinder zu kochen, putzen und ihre Kleider selbst zu waschen. Sie arbeiten auch im Garten mit und erlernen auf unserem kleinen Landwirtschaftsbetrieb das Anbauen, die Pflege und das Ernten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Unsere Sozialarbeiterinnen erstellen Fallstudien zu jedem Kind und erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Psychologin und den BetreuerInnen einen individuellen Therapieplan für jedes Kind. Weiter begleiten sie Kinder und Jugendliche, die Opfer von Missbrauch und Gewalt wurden, während laufender Verfahren zu den Gerichtsprozessen und koordinieren die Opferhilfe während dem Strafverfahren mit den örtlichen Strafverfolgungs- und Strafprozessbehörden.

Im Kinderdorf besuchen die Kinder täglich den Schulunterricht an unserer Tagesschule, dem Zion Community Learning Center. Ab der siebten Klasse besuchen sie den Unterricht an einer öffentlichen Highschool. In ihrer Freizeit können sie an erlebnispädagogischen Aktivitäten teilnehmen. Diese beinhalten Sport, das Lernen von Musikinstrumenten, Tanz und Gesang sowie Malen und Gestallten. Wir versuchen, jedes Kind gemäss seinen Talenten und Wünschen zu fördern. Regelmässig werden auch Ausflüge in die Natur, an Wasserfälle, ins Schwimmbad oder an nahegelegene Meeresstrände organisiert. Auf unserer Farm können sich die Kinder zudem fernab von der Stadt austoben.