Kampf gegen Menschenhandel

 

Durch die wirtschaftlich schlechte Situation in den Armenvierteln und das marode Justizsystem stehen auf den Philippinen besonders Kinder/Jugendliche in grosser Gefahr, Opfer von Gewalt und Menschenhändlern zu werden:

  • physische oder sexuelle Gewalt
    • am häufigsten und im Verborgenen ausgeübt von bekannten und vertrauten Menschen (z. B. Vater, Stiefvater, verwandte Männer)
  • Missbrauch und Ausbeutung
    • relativ neue, rasant zunehmende kommerzielle sexuelle Ausbeutung über Livestream-Pornographie im Darknet
  • Prostitution

 

Um der unerträglichen Situation zu entkommen, fliehen viele minderjährige Opfer und leben dann schutzlos auf der Strasse. Hier sind sie zahlreichen weiteren Gefahren ausgesetzt:

  • Schulabbruch
    • keine Zukunftschancen und -perspektiven mehr
  • Hunger
    • Diebstahl um zu überleben
    • Dealen für Drogenhändler
  • erneuter sexueller Missbrauch
    • Menschenhändler zwingen oder locken (mit Geld oder Naturalien) in die Strassenprostitution
  • Konsum billiger Drogen oder Lösungsmitteldämpfen aus Klebstoffen zum Vergessen
    • Dauerhafte körperliche Schädigungen und kognitive Beeinträchtigungen
  • Verwahrlosung
    • Stigmatisierung durch die Gesellschaft

 

Das Trauma sexuellen Missbrauchs und sexueller Ausbeutung bedroht die körperliche, psychische, moralische und soziale Entwicklung oder kann sogar lebensbedrohlich sein. Wir setzen uns in enger Zusammenarbeit mit Behörden und anderen NGOs für die schutzbedürftigen Kinder/Jugendlichen ein:

  • Präventionsarbeit, z. B. Safer Kids und BRC (Building Resilient Communities/Aufbau resilienter Gemeinschaften)
  • Aufnahme im Zion Children Village mit familienähnlicher Betreuung
  • professionelle Hilfe beim Aufarbeiten traumatischer Erlebnisse (Alice Rose Clover-Haus)
  • Begleitung und Unterstützung bei der Strafverfolgung der Täter mit dem Ziel der restaurativen Justiz
  • Zusammenarbeit mit KASO (Netzwerk, dessen Mitglieder juristisch gegen Sexualstraftäter vorgehen)

 

Auch Mütter werden zu Mittäterinnen durch die Deckung der Täter, weil sie finanziell von ihnen abhängig sind, oder durch die Vermarktung ihrer Kinder im Internet aus wirtschaftlicher Not. Ihnen bieten wir Schutz und Hilfe im Ruth Kellenberger Safe House (Frauenhaus).