Nothilfe und Wiederaufbau nach Katastrophen

Geografisch gehören die Philippinen zum «Ring of Fire», einem um den Pazifik verlaufenden Gürtel, der häufig von Taifunen, Erdbeben, Tsunamis sowie Vulkanausbrüchen betroffen ist. Weitere Bedrohungen sind bewaffnete Konflikte im Süden von Mindanao, die immer wieder die Sicherheit und das Wohlergehen der Zivilbevölkerung bedrohen. PIKIFI ist sich der grossen Verwundbarkeit der ärmsten Bevölkerungsschicht durch die immer wiederkehrenden Naturkatastrophen und Konflikte  bewusst und hat daher die Katastrophenhilfe in sein Hilfsprogramm aufgenommen. Wir reagieren aktiv, sowohl durch Nothilfeaktionen wie das Verteilen von Hilfsgütern als auch durch Rehabilitations- und Wiederaufbauprojekte, auf solche Ereignisse. Unsere Jugendlichen helfen beim Verpacken und Verteilen von Hilfsgütern jeweils mit. Dies soll ihnen ein Gefühl der Sozialen Verantwortung vermitteln und ihr Mitgefühl und ihre Nächstenliebe gegenüber anderen Menschen in Not stärken.

2009 – Taifun «Ketsana» (lokal bekannt als Ondoy) verwüstete zahlreiche Armenviertel in der Hauptstadt Manila. PIKIFI beteiligte sich durch das Bereitstellen von Baumaterialien an einem Wiederaufbauprojekt in einem Armenviertel in Quezon City. Geleitet wurde das Projekt von der lokalen Organisation Liloc.

2011 – Der Taifun «Washi» (lokal bekannt als Sendong) kostete allein in Cagayan de Oro City mehr als 1’000 Menschenleben und machte Zehntausende obdachlos. PIKIFI führte mehrere Hilfsaktionen durch und versorgte Überlebende in Cagayan de Oro City und Iligan City mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern. Weiter beteiligten wir uns an den Reinigungsarbeiten in zwei öffentlichen Schulen, in den überfluteten Gebieten in Cagayan de Oro City. Die Hilfsaktionen wurden hauptsächlich vom Schweizerischen Roten Kreuz finanziert.

2012 – Taifun «Bopha» (lokal bekannt als Pablo) verwüstete weite Teile von Südost-Mindanao. PIKIFI führte eine Hilfsaktion durch und versorgte Überlebende in der Provinz Compostela Valley mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern. Weiter lieferten wir Überlebenden in der Provinz Davao Occidental Baumaterialien wie Dachbleche für den Wiederaufbau ihrer Häuser. Dieses Projekt wurde hauptsächlich vom Schweizerischen Roten Kreuz finanziert.

2013 – Der Taifun «Haiyan» (lokal bekannt als Yolanda) galt als einer der schlimmsten Taifune, die das Land je heimgesucht haben. Er kostete mehr als 7’000 Menschen das Leben und machte Millionen von Menschen obdachlos. PIKIFI führte mehrere Hilfsaktionen durch und versorgte die Überlebenden im Norden der Insel Cebu sowie in verschiedenen Gemeinden im Osten und Westen der Insel Leyte mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern und leistete psychologische Erste Hilfe für überlebende Schüler*innen einer öffentlichen Schule im Osten von Leyte. Darüber hinaus unterstützten wir den Wiederaufbau einer öffentlichen Schule in der Stadt Tanauan und leiteten ein Wiederaufbauprojekt einer Siedlung armer Reisbauern in der Nähe von Ormoc City, wobei insgesamt 28 total zerstörte Häuser sowie ein Gemeindezentrum wiederaufgebaut und weitere sechs beschädigte Häuser repariert wurden. Ein lokaler Ingenieur leitete die Bauarbeiten, die grösstenteils von den Überlebenden der Katastrophe selbst ausgeführt wurden. Das Wiederaufbauprojekt wurde im Jahr 2015 fertiggestellt. Die in Manila ansässige humanitäre Organisation NACSEA-Relief finanzierte dieses Projekt.

2017 – Der Taifun «Tembin» (lokal bekannt als Vinta) brachte Tod und Zerstörung in Teilen von Mindanao sowie auf andere Inseln der Philippinen. PIKIFI führte eine Hilfsaktion durch und versorgte Überlebende in der Provinz Lanao del Norte mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern. Zudem unterstützten wir den Wiederaufbau einer Siedlung in derselben Provinz, durch die Bereitstellung von Baumaterialien wie Zement. Diese Projekte wurden hauptsächlich von der schweizerisch-philippinischen Hilfsorganisation ALPS finanziert.

2017 – Der fünfmonatige bewaffnete Konflikt zwischen fanatischen Rebellen und Regierungstruppen, der als «Battle of Marawi» oder «Marawi Belagerung» bekannt wurde, tötete viele Menschen und verwüstete große Teile dieser hauptsächlich muslimischen Stadt. Die Bewohner mussten ihre Häuser und ihr Hab und Gut zurücklassen und in Flüchtlingslagern in der nahegelegenen Stadt Iligan City und auch in Cagayan de Oro City Zuflucht suchen. PIKIFI führte Hilfsaktionen durch und versorgte Überlebende in einem Flüchtlingslager in Iligan City mit Lebensmitteln. Die PIKIFI-Jugendlichen halfen mit und schätzten den friedensfördernden kulturellen Austausch mit den Jugendlichen Flüchtlingen.

2019 – eine Serie von Erdbeben mit hoher Intensität erschütterte weite Teile des südlichen Mindanao, tötete Menschen und machte Tausende obdachlos. PIKIFI führte Hilfsaktionen durch und versorgte Überlebende in den schwer verwüsteten Siedlungen der Gemeinde Tulunan, in der Provinz Nord-Cotabato, mit Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern. Das Projekt wurde von privaten Spendern finanziert.

Seit April 2020 – Die Corona-Pandemie trifft arme Familien weiterhin schwer. PIKIFI führt regelmäßig Hilfsaktionen durch, um die wirtschaftlich schwer getroffenen, von grosser Armut betroffenen Familien in Cagayan de Oro City mit Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern zu versorgen. Eltern werden dabei auch im urbanen Anbau von Gemüse sowie Kinderschutzthemen unterrichtet. Das Projekt wird hauptsächlich durch private Spender, ALPS und LifeBank Foundation, Inc. finanziert.